Verstärkung
Es gibt sowohl die positive Verstärkung, bei der gewünschtes Verhalten belohnt wird, als auch die negative Verstärkung, bei der etwas Unangenehmes entfernt und so das Unterlassen einer ungewünschten Verhaltensweise bzw. das Ausführen einer gewünschten Handlung belohnt wird.
Ebenso kann man mit positiver Bestrafung, indem man eine unangenehme Veränderung bei ungewünschtem Verhalten erzeugt (also hinzufügt, daher “positiv” gleich +), z.B. den Hund wenn er bellt mit Wasser bespritzen, ungewünschtes Verhalten abgewöhnen. Mit negativer Bestrafung kann man durch das Entziehen von etwas Angenehmen (“negativ” gleich -) dafür sorgen, dass ein Verhalten seltener auftritt.
So viel zu den Fakten. Aber was heißt das für die Hundeerziehung?
Ich persönlich bin kein Fan von Bestrafungen jeder Art, auch wenn z.B. ein kurzer Aufmerksamkeitsentzug vielleicht nicht die schlimmste Art von Bestrafung ist. Aber ich finde, wenn es anders geht, dann sollte man das nutzen. Und die Verstärkung, sowohl die positive, als auch die negative, bietet genug Ansatzmöglichkeiten, um gewünschtes Verhalten zu konditionieren.
Um nur zwei Beispiele für die beiden Varianten zu nennen:
Positive Verstärkung: Hund kommt auf Kommando und wird dafür belohnt.
Negative Verstärkung: Hund wird bei Besuch in anderen Raum gesperrt. Bleibt er ruhig, darf er zum Besuch. Beim Bellen muss er draußen bleiben.
Beispiele
Weil mir die positive Verstärkung am liebsten ist, habe ich hier eine Liste an möglichen positiven Verstärkungen, die du im Training mit deinem Hund verwenden kannst um ihn zu konditionieren. Finde heraus, was davon bei deinem Hund am besten ankommt.
Was bei Hunden hoch im Kurs steht muss auch bei uns auf die 1: Futter! Mit Futter in allen Formen und Geschmacksrichtungen belohnst du deinen Hund so richtig! Achte dabei darauf, dass du die Belohnungen von der täglichen Futterration abziehst, damit dein Hund die Belohnungen nicht direkt in Gewicht umwandelt 😉
Streicheln, Herzen, Kraulen, Aufmerksamkeit schenken! Es muss nicht immer etwas zu Fressen sein, damit Hund merkt, wie toll er etwas gemacht hat.
Überschwängliches Lob! Und damit meine ich wirklich! überschwänglich! Da kannst du auch schon mal einen kleinen Freudentanz aufführen, weil dein Hund auf Kommando angelaufen kommt. Sieht vielleicht komisch für Außenstehende aus, aber dein Hund wird verknüpfen, dass er etwas richtig gemacht hat.
Spielzeug! Bei manchen ist es ein Stofftier, bei anderen geht nichts über ihren Ball. Belohne deinen Hund, indem du ihm sein Lieblingsspielzeug gibst.
Freiheit muss auch mal sein! Wenn dein Hund auf den Rückruf reagiert, belohne ihn, indem du ihn direkt wieder laufen und weiter rumschnüffeln und wuseln lässt. So verknüpft er direkt, dass ein Rückruf gar nichts Schlimmes ist, weil man danach ja vielleicht weiter spielen kann 🙂