Hunde leiden am Stockholm-Syndrom

Durch eine Geiselnahme 1973 in Stockholm benannt, beschreibt das Stockholm-Syndrom das psychologische Phänomen, bei dem Opfer von Geiselnahmen ein positives Verhältnis zu ihrem Entführer aufbauen. Auch kann es dazu führen, dass Opfer von Gewalt und Missbrauch ihre Täter verteidigen, was oft in schwierigen Eltern-Kind-Beziehungen der Fall ist.

 

Hunde haben, genau wie Kinder oder Geiseln, keine Wahl, denn sie sind auf den Menschen angewiesen, unserem Leben, unserem Alltag und unseren Plänen ausgeliefert und müssen zwangsläufig so mit uns leben, wie wir das möchten. Und obwohl nicht jeder Hundehalter seinem Hund ein schönes Hundeleben bietet, machen die meisten Hunde einfach mit, bis es wirklich nicht mehr geht. Von solchen Fällen liest man dann in der Zeitung Warum ist das so?

 

Ihre beste Eigenschaft ist zugleich die gefährlichste für sie selbst: Hunde lieben bedingungslos! Haben sie dich erstmal in ihr Herz geschlossen, werden sie dich auch noch lieben, wenn du sie vernachlässigst, mit ihnen schimpfst oder schlimmeres. Würden Hunde ihren Menschen danach behandeln, wie sie selbst behandelt werden, würden einige Hundehalter sicher viel früher merken, dass sie etwas falsch machen.

 

Ein Hund aus unserer Nachbarschaft z.B. wird immer böse ausgeschimpft, wenn er nicht auf den Rückruf hört. Statt Tipps anzunehmen und den Hund eher zu motivieren, wird er jedes Mal eher abgeschreckt zurück zu kommen und lässt sich dementsprechend auch nur sehr widerwillig einfangen. Wenn der Halter sich aber entfernt, jemand anders mit dem Hund raus geht o.ä. will der Hund unbedingt zum Halter, als gäbe es kein Morgen mehr. Da geht für diesen kleinen Hund die Welt unter, obwohl er ständig ausgeschimpft wird. Denn am Ende ist und bleibt es der Mensch, der ihm ein warmes Zuhause und sichere Mahlzeiten bietet und im besten Fall auch Liebe schenkt, trotz all der Schimpferei.